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Anfang Mai findet zum ersten Mal die Woche der Berufsbildung statt. Sie wird von 22 Kantonen getragen und von lokalen Medien – insbesondere Radiostationen – medial begleitet. Im Gespräch: Peter Marbet, stellvertretender Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren EDK.
Rolf Marti
Peter Marbet, vom 8. bis 12. Mai findet die Woche der Berufsbildung statt. Worum geht es?
Die Woche der Berufsbildung ist die Weiterentwicklung des traditionellen Tags der Berufsbildung, auch «Radiotag» genannt. Wir vermitteln Eltern wie auch Jugendlichen im Berufswahlalter Einblicke in die Berufsbildung und beleuchten die vielfältigen Perspektiven, welche eine Lehre eröffnet. An der Aktion beteiligen sich 22 Kantone sowie rund 30 Radiostationen und weitere Medien. Kurz: Die Woche der Berufsbildung ist eine Imagekampagne zur Stärkung der Berufsbildung.
Was unterscheidet sie von anderen nationalen Berufsbildungskampagnen?
Sie ist die einzige von den Kantonen gesteuerte Kampagne. Der Auftritt ist zwar schweizweit identisch, die Berichterstattung geht jedoch auf lokale Aspekte wie die unterschiedliche Wirtschaftsstruktur ein. Zudem stellt sie gezielt regionale Protagonistinnen und Protagonisten der Berufsbildung ins Zentrum – Lernende, Ausbildungsverantwortliche, Berufsmeisterinnen und -meister sowie Vertreterinnen und Vertreter von Behörden. Dieser Lokalbezug schafft eine besondere Nähe zu den Zielgruppen.
Warum wird die Aktion auf eine Woche ausgedehnt?
Wir erhalten mehr Publizität und erreichen mehr Zielgruppen. Viele der 30 Radiostationen gehören zu grossen Medienhäusern. Diese arbeiten heute crossmedial. Das bedeutet: Ein Thema wird meist für mehrere Kanäle – Radio, TV, Print, Online-Plattformen – aufbereitet. Dieses Potenzial wollen wir erschliessen. Zudem können die Beiträge während der Woche mehrfach gesendet werden. Schliesslich spannen wir mit der Woche der Berufsbildung einen medialen Schirm, unter dem künftig einzelne Akteure wie Lehrbetriebe, Berufsverbände oder Berufsfachschulen eigene Aktionen durchführen können, beispielsweise Tage der offenen Tür.
Gibt es nebst der zeitlichen Ausweitung weitere konzeptionelle Anpassungen?
Ja. Wir intensivieren die Partnerschaft mit den SwissSkills. Neu haben wir zudem eine Partnerschaft mit der Berufswahlplattform «Lehrberufe Live!» und mit berufsberatung.ch. Die Partnerschaft mit berufsbildungplus.ch – der nationalen Dachkampagne der Berufsbildung – wird fortgeführt.
Wie funktioniert die Berufswahlplattform «Lehrberufe Live!»?
«Lehrberufe Live!» sendet viermal pro Jahr rund 15 Livestreams aus Lehrbetrieben direkt in den Berufswahlunterricht der Volksschulen. Lernende in den Betrieben erzählen über ihren Beruf und wie sie ihn erleben. Die Streams werden von Handy zu Handy übertragen, das Format setzt auf Peer-to-Peer und ist somit optimal auf die Generation Z zugeschnitten. Im Rahmen der Woche der Berufsbildung wird ein solcher Streaming-Tag stattfinden.
Welchen Mehrwert bringen diese Partnerschaften?
Der bisherige Radiotag fokussierte stark auf die Zielgruppe Eltern. Dank «Lehrberufe Live!» erreichen wir vermehrt Jugendliche im Berufswahlalter, Lehrpersonen und Lehrbetriebe. Zudem bekommen wir Videomaterial, das wir den Kantonen und den Medien für ihre Social Media-Kanäle anbieten können. SwissSkills vermittelt den Medien Berufsmeisterinnen und Berufsmeister für Reportagen und Interviews. Diese stammen aus der jeweiligen Region des Mediums. Insgesamt können wir über die Partnerschaften auch mehr Aufmerksamkeit generieren. Schliesslich haben alle dasselbe Ziel: Sie wollen die Berufsbildung stärken.
Werden alle Konzeptänderung schon 2023 spürbar sein?
Die Umsetzung erfolgt je nach Möglichkeiten der einzelnen Kantone und Medienpartner. Wir hoffen, bereits 2023 einen Grossteil der Neuerungen zu realisieren. «Lehrberufe Live!» wird im ersten Jahr nur in der Deutschschweiz verfügbar sein. Schön wäre, wenn 2024 auch jene vier Kantone mitmachen würden, die jetzt noch nicht dabei sind.
Welche Botschaften und Inhalte werden mit der Woche der Berufsbildung 2023 vermittelt?
Inhaltlich geht es primär um den Berufswahlprozess und das Lehrstellenmarketing, übergeordnet darum, die Stärken der Berufsbildung aufzuzeigen. Wir freuen uns auf viele spannende Reportagen, Interviews und Hintergrundberichte.