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Die Berufslehre ist ein zentrales Element des Schweizer Bildungssystems. Bundesrat Guy Parmelin erklärt im Interview, warum die Berufsbildung Jugendlichen eine solide Grundlage für ihre berufliche Zukunft bietet.
Herr Bundesrat, welche Vorteile sehen Sie in einer Berufslehre für Jugendliche am Ende ihrer Schulzeit?
Jährlich entscheiden sich rund zwei von drei Jugendlichen in der Schweiz für eine Berufslehre. So fassen sie Fuss in der Arbeitswelt und erwerben eine solide berufliche Grundlage. Ein we-sentlicher Vorteil ist die grosse Vielfalt – es stehen rund 250 Berufe zur Auswahl. Das Gute ist, dass die erlernten Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden. Das trägt dazu bei, dass die Schweiz im internationalen Vergleich eine sehr tiefe Jugendarbeitslosigkeit hat.
Sie haben erwähnt, dass es rund 250 Berufe gibt, die man mit einer Berufslehre erlernen kann. Wie finden Jugendliche da den passenden Beruf?
Während der obligatorischen Schulzeit beschäftigen sich die Jugendlichen im Berufswahlun-terricht mit der Frage, welcher Beruf zu ihnen passt. Sie können auch eine Berufsberatungs-stelle besuchen oder das digitale Angebot der Berufsberatung nutzen. Unterstützung erhalten sie dabei von ihren Eltern und anderen Bezugspersonen. Beim Schnuppern in einem Lehrbe-trieb können sie Berufe hautnah erleben. Berufs- und Ausbildungsmessen bieten ebenfalls gute Einblicke und Informationen.
Nicht alle Jugendlichen finden auf Anhieb eine passende Lehrstelle. Was raten Sie diesen?
Ich rate ihnen, den Kopf nicht hängen zu lassen. Wenn es im ersten Anlauf nicht klappt, gibt es viele unterstützende Massnahmen. Alle Kantone bieten verschiedene Coaching- und Men-toring-Angebote an. Zudem gibt es Programme für Jugendliche mit Bildungsdefiziten, um sie am Ende der obligatorischen Schulzeit auf die Berufslehre vorzubereiten. Auch Brückenange-bote können die Chancen auf dem Lehrstellenmarkt erhöhen. Und Jugendlichen, die Mühe haben, eine Lehrstellte zu finden, hilft das sogenannte «Case Management Berufsbildung» weiter.
Sprechen wir nun über Jugendliche mit hohem Leistungspotenzial. Welche Möglichkeiten bie-tet ihnen eine Berufslehre?
Unternehmen können Lernende fördern, indem sie ihnen beispielsweise anspruchsvolle Auf-gaben und mehr Verantwortung geben. Sie können ihren besten jungen Berufsleuten auch die Chance bieten, an den «SwissSkills» teilzunehmen, die im September 2025 übrigens wie-der in Bern stattfinden. Die Siegerinnen und Sieger qualifizieren sich dann für die Berufswelt-meisterschaften (WorldSkills) oder Europameisterschaften (EuroSkills). Auf schulischer Ebene können leistungsstarke Jugendliche die Berufsmaturität absolvieren und anschliessend an ei-ner Fachhochschule studieren. Via Passerelle ist auch ein Studium an einer Universität oder pädagogischen Hochschule möglich.
Welche anderen Möglichkeiten gibt es nach einer Berufslehre, wenn man sich höherqualifizie-ren oder weiterbilden möchte?
Wer eine Berufslehre gemacht hat, kann eine Höhere Fachschule besuchen oder eine eidge-nössische Prüfung ablegen. Das gilt beispielsweise für Bäckermeister, Pflegefachpersonen oder Industrietechnikerinnen. Leute mit einer höheren Berufsbildung haben vielfältige Karrie-remöglichkeiten und oft auch bessere Löhne. Auch das Risiko, arbeitslos zu werden, ist gerin-ger. Weiterbildung ist wichtig für uns alle, für die Gesellschaft und für die Wirtschaft. Technolo-gische Entwicklung erfordern es, dass wir uns ständig weiterentwickeln. Dank der hohen Durchlässigkeit unseres Bildungssystems ist lebenslanges Lernen für jede und jeden von uns jederzeit möglich.
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Herr Bundesrat, welche Vorteile sehen Sie in einer Berufslehre für Jugendliche am Ende ihrer Schulzeit?
Jährlich entscheiden sich rund zwei von drei Jugendlichen in der Schweiz für eine Berufslehre. So fassen sie Fuss in der Arbeitswelt und erwerben eine solide berufliche Grundlage. Ein we-sentlicher Vorteil ist die grosse Vielfalt – es stehen rund 250 Berufe zur Auswahl. Das Gute ist, dass die erlernten Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden. Das trägt dazu bei, dass die Schweiz im internationalen Vergleich eine sehr tiefe Jugendarbeitslosigkeit hat.
Sie haben erwähnt, dass es rund 250 Berufe gibt, die man mit einer Berufslehre erlernen kann. Wie finden Jugendliche da den passenden Beruf?
Während der obligatorischen Schulzeit beschäftigen sich die Jugendlichen im Berufswahlun-terricht mit der Frage, welcher Beruf zu ihnen passt. Sie können auch eine Berufsberatungs-stelle besuchen oder das digitale Angebot der Berufsberatung nutzen. Unterstützung erhalten sie dabei von ihren Eltern und anderen Bezugspersonen. Beim Schnuppern in einem Lehrbe-trieb können sie Berufe hautnah erleben. Berufs- und Ausbildungsmessen bieten ebenfalls gute Einblicke und Informationen.
Nicht alle Jugendlichen finden auf Anhieb eine passende Lehrstelle. Was raten Sie diesen?
Ich rate ihnen, den Kopf nicht hängen zu lassen. Wenn es im ersten Anlauf nicht klappt, gibt es viele unterstützende Massnahmen. Alle Kantone bieten verschiedene Coaching- und Men-toring-Angebote an. Zudem gibt es Programme für Jugendliche mit Bildungsdefiziten, um sie am Ende der obligatorischen Schulzeit auf die Berufslehre vorzubereiten. Auch Brückenange-bote können die Chancen auf dem Lehrstellenmarkt erhöhen. Und Jugendlichen, die Mühe haben, eine Lehrstellte zu finden, hilft das sogenannte «Case Management Berufsbildung» weiter.
Sprechen wir nun über Jugendliche mit hohem Leistungspotenzial. Welche Möglichkeiten bie-tet ihnen eine Berufslehre?
Unternehmen können Lernende fördern, indem sie ihnen beispielsweise anspruchsvolle Auf-gaben und mehr Verantwortung geben. Sie können ihren besten jungen Berufsleuten auch die Chance bieten, an den «SwissSkills» teilzunehmen, die im September 2025 übrigens wie-der in Bern stattfinden. Die Siegerinnen und Sieger qualifizieren sich dann für die Berufswelt-meisterschaften (WorldSkills) oder Europameisterschaften (EuroSkills). Auf schulischer Ebene können leistungsstarke Jugendliche die Berufsmaturität absolvieren und anschliessend an ei-ner Fachhochschule studieren. Via Passerelle ist auch ein Studium an einer Universität oder pädagogischen Hochschule möglich.
Welche anderen Möglichkeiten gibt es nach einer Berufslehre, wenn man sich höherqualifizie-ren oder weiterbilden möchte?
Wer eine Berufslehre gemacht hat, kann eine Höhere Fachschule besuchen oder eine eidge-nössische Prüfung ablegen. Das gilt beispielsweise für Bäckermeister, Pflegefachpersonen oder Industrietechnikerinnen. Leute mit einer höheren Berufsbildung haben vielfältige Karrie-remöglichkeiten und oft auch bessere Löhne. Auch das Risiko, arbeitslos zu werden, ist gerin-ger. Weiterbildung ist wichtig für uns alle, für die Gesellschaft und für die Wirtschaft. Technolo-gische Entwicklung erfordern es, dass wir uns ständig weiterentwickeln. Dank der hohen Durchlässigkeit unseres Bildungssystems ist lebenslanges Lernen für jede und jeden von uns jederzeit möglich.
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